Wie wichtig die ordentliche Dokumentation eines Schulbegleiters ist, zeigt sich im Verfassen von Verlaufsberichten. So kann nachhaltig gewährleistet werden, dass alle Fortschritte eines Schülers unter der Schulbegleitung oder die daraus resultierenden Fördermaßnahmen festgehalten werden. Zu diesem Thema haben wir eine unserer Fallberaterinnen Frau Dr. Ute Kaufmann gebeten, sich für ein kurzes, aber prägnantes Interview zur Verfügung zu stellen. Frau Kaufmann ist Dipl. Heilpädagogin und Autismus Therapeutin und hat die sogenannten Verlaufsberichte in der Art und Weise, wie sie aktuell zum Einsatz kommen, selbst entworfen.
Frau Kaufmann, warum sind Verlaufsberichte so wichtig in der Schulbegleitung?
Die Verlaufsberichte sind Teil der Leistungsvereinbarung mit den Kostenträgern. Die Berichte müssen für die Weiterbewilligung eines Schulbegleiters des jeweiligen Schülers oder Schülerin beim Kostenträger vorliegen. Die Dokumentation über den Entwicklungsverlauf des Schülers mit der Schulbegleitung ist daher sehr wichtig festzuhalten.
Warum wurde der Name von „Entwicklungsbericht“ zu „Verlaufsbericht“ geändert?
In der Vergangenheit führte der Begriff „Entwicklungsbericht“ oft zu Verwirrung, da es üblicherweise nur ausgebildeten Berufen wie Psychologen oder Ärzten vorbehalten ist, sogenannte Entwicklungsberichte zu schreiben. Diese Art von Bericht ist natürlich bei der Dokumentation in der Schulbegleitung nicht gemeint. Um die falsche Darstellung oder Interpretation des Begriffes zu vermeiden, haben wir eine neue Vorlage für die Verlaufsberichte entwickelt und gleichzeitig den Namen geändert.
Welche Inhalte sind in einem Verlaufsbericht wichtig?
Im Prinzip ist für einen Verlaufsbericht alles das wichtig, was die Zusammenarbeit von Schüler und Schulbegleiter betrifft. Wichtig sind die positiven Entwicklungsbereiche, die aus der Zusammenarbeit zwischen Schüler und Schulbegleiter resultieren. Der Schulbegleiter muss seine Aufgaben im Bericht herausstellen. Hier ist es immer schön, auch positive Formulierungen zu finden, die die Fortschritte der Schüler mithilfe seines Schulbegleiters beschreiben und den Respekt zum Ausdruck bringen.
Welche Dinge sollten inhaltlich vermieden werden?
Die Formulierungen sind immer vorsichtig zu wählen, da nicht nur wir, sondern auch der Kostenträger, die Schule und die Eltern den Bericht lesen können. In keinem Falle sollten Einschätzungen der Lernleistungen, Schulnoten, Namen von Lehrern oder Mitschülern oder subjektive Eindrücke hineingeschrieben werden. Auch Vergleiche mit anderen Schülern sind nicht zu erwähnen.
Wann muss ein Verlaufsbericht geschrieben werden?
Die Verlaufsberichte müssen immer zum Ende jedes Schulhalbjahres und vier Wochen vor jedem Hilfeplangespräch geschrieben werden. Hierbei stehe ich als Fallberaterin mit meinen Kolleginnen für Fragen jederzeit zur Verfügung.
Wir bedanken uns bei Frau Kaufmann für Ihre Zeit und die klar dargestellten Fakten zum Thema Verlaufsberichte.